Der Autobahnsee Beucha ist seit Jahrzehnten beliebtes Ausflugsziel nicht nur für Wasserratten. Auch wenn er sich der Konkurrenz des Leipziger Neuseenlands erwehren muss, hat er an Attraktivität nicht verloren – am jährlich stattfindenden Beuchaer Triathlon (dieses Jahr am 2. September) ist das deutlich erkennbar. Allerdings verschlechterte sich Ende der 90er Jahre die Wasserqualität des beliebten Badesees. Der Autobahnsee drohte 2006 nach Auffassung des damaligen staatlichen Umweltfachamtes Leipzig sogar umzukippen (Eutrophierung). Ein daraufhin von der Stadt in Auftrag gegebenes limnologisches Gutachten ergab, dass der See eine ungünstige Tiefenstruktur mit ausgeprägten Flachwasserzonen habe, aber ausgezeichnete Wasserqualität besitze, die unter anderem durch die ab 2004 durchgeführten Maßnahmen wie das Fällen der Bäume in Ufernähe sowie das Fütterverbot von Enten und Fischen zustande kam.
Genau deshalb konnten sich die Wasserpflanzen – speziell Ähriges Tausendblatt (Myriophyllum spicatum) – ungehindert ausbreiten. Da für deren Bekämpfung keine wissenschaftlich gestützte Methode oder Erfahrungen speziell zu Nachhaltigkeit bekannt sind, bleibt nur mechanische Entfernung. Jedes Jahr werden hier rund 40 Tonnen Mähgut entsorgt. Um nicht doch eine nachhaltigere Lösung zu finden, wurde seitens des Bauhofes der Stadt Brandis kürzlich eine erneute Anfrage bei einem Experten auf diesem Gebiet gestellt. Prof. Dr.-Ing Andreas Zehnsdorf arbeitet am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ in Leipzig am Forschungsprojekt „AquaMak“ und beschäftigt sich intensiv mit dieser Thematik. Sein Fazit: „Aus meiner Sicht ist der Einsatz des Mähbootes noch das effektivste Mittel der Eindämmung.“
Empfohlener Zeitpunkt der „Ernte“ ist bevor die Pflanzen im Oktober ihre Fruchtreife erreichen. Deshalb werden die Arbeiten jetzt vom Anglerservice Siebert aus Dresden durchgeführt. Für die Entkrautung kommt ein spezielles Mähboot aus Schweden zum Einsatz, welches bereits in den vergangenen Jahren den Autobahnsee von den üppig wachsenden Wasserpflanzen befreite. Mit dem Herausnehmen des Krautes, werden dem See auch Nährstoffe entnommen, die die Pflanzen zum Wachstum benötigen. Auf lange Sicht könnte der Nährstoffmangel dafür sorgen, dass weniger Wasserpflanzen nachwachsen.
Aber auch die Besucher des Sees können helfen, dass die Verkrautung nicht überhandnimmt: Wasservögel dürfen weiterhin nicht gefüttert werden und Anglern ist es verboten, Fische anzufüttern.